Vom Fallen und Fühlen

Ich stand schon wieder
an meinem Fenster
Ein tiefer Gedanke in mir
Fragt:
Warum stehe ich hier
Nichts hält mich mehr
Im Leben
Alles zieht mich runter
In mein schwarzes Loch
Der Tod scheint wie eine Erlösung
Ich weis genau es ist falsch
Aber dennoch ersehne ich ihn
Mit der Ungeduld eines kleinen Kindes

Ich steige aufs Fenster
Halte mich am Rahmen fest
Meln Blick fest auf den Boden gerichtet
Der mehrere Stockwerke unter mir liegt
Etwas Flehendes schreit in meinen Gedanken
Ein Hilfeschrei aus einem tiefen Teil
Meines Bewusstseins
Doch ich höre ihn nicht
Ich ignoriere ihn
Nie wieder
wird mich ein solcher Gedanke
Beeinflussen können
Es wurde mir schlagartig klar
Nie mehr will ich
In das schwarze Loch fallen
Dass mir schon so vertraut ist
Nie mehr will ich
Mich ritzen
um meinen inneren Druck
ab zu bauen
um zu spüren,
dass ich noch fühlen kann
um zu spüren,
dass ich noch lebe.

Nie mehr
Will ich die Klinge
Über meinen Arm ziehen
Und spüren
Wie das kalte Metall
In meine Haut eindringt
Und das warme Blut
Über meinen Arm läuft.
Ich will es nicht mehr
Es ist eine Sucht
Von der ich nicht weg komme
Ohne die ich nicht leben kann
Doch mit der ich nicht leben will
Es war
Es ist ein Rettungsboot
Aus meinen Problemen
Ich fand selbst einen Weg
Hab mir selbst geholfen
Und will diesen Weg
nun nicht mehr los lassen

Ich will kein Mitleid
Ich will keine Hilfe
Ich will alleine klar kommen
Das hab ich bisher doch auch geschafft
Wieso machen alle so einen Aufstand darum
Wenn man sich selbst verletzt
Es ist ein Hilfeschrei
 nach außen um zu zeigen,
dass etwas mit einem nicht stimmt
Das Problem ist nicht das Ritzen
Sondern das was dahinter steckt
Das Ritzen ist eine Sucht
Mit einem unglaublich hohen Suchtpotenzial
Es ist vergleichbar
Mit Drogenabhängigen
Die sich in die Sucht hineinsteigern
und immer mehr wollen
so ist es auch mit dem Ritzen
man will immer mehr
und findet immer mal wieder
andere Möglichkeiten
sich selbst zu verletzen.

Ich komme zurück
Aus meinen Gedanken
Schaue die Stockwerke hinab
Nehmen meinen Mut zusammen
Und mir geht etwas durch den Kopf
Das meine Mutter mir oft sagte:
Selbstmord ist nicht mutig
Sondern feige
Es ist eine Flucht
Aber denk doch mal nach
Du hast nur ein Leben
Dein Leben ist das Wertvollste  
Was du hast
Ich verdränge diesen Gedanken
Mir ist mein Leben egal
Woher will meine Mutter wissen
Was für mich im Leben
Das Wertvollste ist
Ich bereite mich vor
Hole Schwung
Und springe
Der Fall ist so wunderbar
Er kommt mir vor
Wie im Traum
Ich fühle mich frei
Fühle mich schwerelos
Fühle mich unwichtig
Nichtig
Klein

Der Boden kommt näher
Plötzlich sehe ich den Abgrund
Und begreife
Es ist mein Abgrund
Immer näher kommt der Asphalt
Harte Steinplatten
Warten schon auf mich
Der Aufprall ist hart
Und schmerzvoll
Ich höre einen schmerzvollen Schrei
Und begreife
Es war meiner
Dann höre ich noch einen Schrei
Und spüre entfernte Berührungen
Sie scheinen sich immer mehr
Von mir zu entfernen
Und immer weniger zu mir
Zu gehören
Ich werde taub
Meine Augen werden schwarz
Meine Lider fallen zu
Mein Bewusstsein schwindet
Sterbe ich nun?

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